Rad der Zeit Wiki
Advertisement

Vorwort

Die Welt seit der Zerstörung

Im Land

"Die Zerstörung der Welt" ist das achte Kapitel von Die Welt von Robert Jordans Das Rad der Zeit.

© Robert Jordan, Übersetzung von Nessaia Quelle: http://wot.books.free.fr/world/

Inhalt[]

Obwohl Lews Therins Plan, den Stollen zu versiegeln, technisch erfolgreich war, leitete es auch ein größeres Unglück ein als jedes Ereignis im Krieg des Schattens, da in genau dem Moment, als der Dunkle König vor der Welt versiegelt wurde, ein Rückstoß Saidin verdarb, noch als die Gefährten es aufnahmen. Ob das eine bewusste Aktion des Dunklen Königs war oder ein Nebenprodukt seiner Bemühungen, die Versiegelung zu stoppen, werden wir vielleicht niemals erfahren. In jedem Fall führte dieser Rückschlag zur größten Katastrophe aller Zeiten, der Zerstörung der Welt.

Lews Therin und die sechsundachtzig Überlebenden der Hundert Gefährten wurden augenblicklich wahnsinnig, vermutlich nicht einmal wissend, dass ihr Versuch, den Stollen zu versiegeln, erfolgreich gewesen war. Innerhalb von Tagen begannen diese mächtigen männlichen Aes Sedai, bewaffnet mit der Einen Macht und völlig außer Kontrolle, ihre Macht gegen alles und jeden zu entfesseln, der ihren Weg kreuzte oder auch nur ihre Aufmerksamkeit weckte, eine Spur von Tod und mutwilliger Zerstörung hinter sich herziehend. Damit begann die Zeit des Wahns.

Niemals zuvor war die Eine Macht auf diese Art benutzt worden. Der Makel hielt den Verstand aller überlebenden Gefährten in verdrehten Träumen des Wahnsinns gefangen, während Saidin ihnen die Macht gab, ihre Träume sofort in die Realität umzusetzen. Es gibt keine Möglichkeit, herauszufinden, welcher der Gefährten welche Zerstörung begangen hatte, außer sie erreichten ein bisher unbekanntes Maß. Lews Therins Taten wurden, warum auch immer, aufgezeichnet und haben die Zerstörung überlebt, um in Legenden weiter zu existieren, seitdem ist er nicht nur dafür bekannt, große Verwüstung über das Land gebracht zu haben, sondern auch jede lebende Person, die sein Blut in sich trug, und jeden den er liebte, getötet zu haben. Aus diesem Grund wurde er für immer bekannt als "Brudermörder". Möglicherweise haben die Gefährten im Anfang ihres Wahnsinns ähnlich gehandelt, aber es war Lews Therin, der allein stand, der beste von ihnen, als ihr Leiter, und es ist Lews Therin allein, dessen Name mit Schande bedeckt ist. Sogar heute noch werden diejenigen, die die Menschen um sich herum in Gefahr bringen oder bedrohen, als "vom Drachen geholt" bezeichnet oder "besessen vom Drachen".

Unglücklicherweise waren die Gefährten nicht die einzigen, die von dem Rückschlag beeinflusst wurden. Andere männliche Aes Sedei berührten die Wahre Quelle nach und nach aus anderen Gründen, aber obwohl sie den Makel sofort bemerkten, wusste niemand, was es war; obwohl es das ganze Saidin bedeckte wie ein Teppich aus ranzigem Öl, verhinderte oder beeinflusste es die Nutzung der Einen Macht nicht. Anders als die Gefährten wurden die meisten männlichen Aes Sedai nicht sofort betroffen. Einige Zeit verging, bevor andere Männer begannen, wahnsinnig zu werden, und noch mehr, ehe man den Grund herausfand. Während einige Quellen die Zerstörung der Welt für den Moment datieren, als Lews Therin und die überlebenden Hundert Gefährten die Hauptzerstörung auslösten, setzten andere das wirkliche Datum auf mehr als zehn Jahre später fest, als so viele männliche Aes Sedai dem Makel unterlegen waren, ihre Alpträume der Zerstörung hinzufügend, dass es nicht länger Hoffnung darauf gab, es zu stoppen. Wenn es jemals Hoffnung gegeben hatte.

Der Zivilisation gelang es, einen gewissen Zusammenhalt aufrechtzuerhalten für einige gute Jahre nach dem Angriff auf Shayol Ghul, obwohl das Abgleiten ins Barbarentum unvermeidlich war. Aber auf viele Weise waren die Schattenverschworenen eine unmittelbarere Gefahr als die wahnsinnigen männlichen Aes Sedai. Ihrer hohen Ämter beraubt und ohne den Einfluss des Dunklen Königs verfielen die verbliebenen Schattenverschworenen in Machtkämpfe. Natürlich ging der Krieg weiter, vollständig mit Armeen von Trollocs und Myrddraal, aber immer mehr bekämpften sich diese Armeen gegenseitig, als die Mächte des Lichts. Diese zerstrittenen Mächte waren weitaus leichter besiegt als die früheren Schattenarmeen, aber sie waren immer noch stark genug, um eine Zivilisation zur Beute zu machen, die schon zunehmend von der wachsenden Bevölkerung wahnsinniger Aes Sedai verwüstet worden war. Nachdem Lews Therin gegangen war, stieg Latra Posae, die ehemalige Leiterin des Verhängnisvollen Konzils, zur Anführerin auf, und verdiente sich den namen Shadar Nor, am besten übersetzt mit "Beschneider des Schattens" oder "Abschneider des Schattens", für ihren heldenhaften Kampf gegen die Schattenverschworenen. Sie starb irgendwann während der Zerstörung der Welt, aber das genau Datum und die Umstände sind unbekannt.

Am Ende war es die Zerstörung, die dem Krieg ein Ende setzte. Die wachsende Zerstörung zwang beide, die Schattenverschworenen und die dem Licht zugeneigten, sich darauf zu konzentrieren, zu überleben. Mehr und mehr männliche Aes Sedai ergaben sich dem Wahnsinn, die Welt von umstürzend, bevor sie starben, und als ihre Zahlen stiegen, wuchs auch das Chaos und die Bevölkerung schrumpfte. Während der schlimmsten Zeit, brachten diese Männer, die die Macht in einem Grad führen konnte, der heute unbekannt ist, sogar das Wetter in Unordnung, und die Welt sah Stürme von unvorstellbarer Heftigkeit. Vulkane erbrachen Fontänen von Asche in die Luft und große Erdbeben schockten das Land. Gefangen in ihrer Einbildung ebneten sie Bergketten ein, erhoben neue Berge, ließen Ebenen entstehen, wo vorher Meere gewesen waren und ließen den Ozean dort hin fließen, wo vorher trockenes Land lag. Städte zerfielen, ihre überlebenden Bewohner verstreuten sich auf der Jagd nach Sicherheit in einer vom Wahnsinn gezeichneten Welt.

Vermutlich jeder männliche Aes Sedai wurde komplett verrückt und dieser Wahnsinn veränderte das Antlitz der Erde. Viele Teile der Welt wurden komplett entvölkert. Die Nationen zerstreuten sich in die acht Ecken der Welt. Bis der letzte Mann, der die Macht lenken konnte, endlich starb, regierte das Chaos.

Verschiedene bruchstückhafte Quellen setzen die tatsächliche Dauer der Zerstörung - das bedeutet die hauptsächlichen geologischen und klimatischen Veränderungen - auf ungefähr 239 bis 344 Jahre fest. Da diese Quellen von den Tagen seit Ende der Zerstörung bis hin zur Gründung des Paktes der Zehn Nationen datieren, ist es möglich, dass einige dieser Schreiber Zugang zu noch früheren Quellen hatten, aber keiner kann als eindeutig angesehen werden.

Es ist schwer, sich den Horror dieser Jahre vorzustellen, besonders für jene Männer, die die Macht lenken konnten, die wussten dass sie einer Verurteilung zum Tode entgegen sahen und dazu bestimmt waren, zu dem Gemetzel beizutragen. Jedes mal, wenn sie die Wahre Quelle berührten, taten sie es durch den ranzigen Makel, und brachten den Wahnsinn somit näher. Wenn der Makel überhand nahm, begann das Opfer langsam zu verrotten. Sein Körper verfiel um ihn herum, sein Verstand versagte, und der zerstörerische Alptraum verschlang ihn vermutlich - und viele andere mit ihm. Manchmal war die Zerstörung von Körper und Geist sehr schnell, andere Male qualvoll langsam. Es gibt Anzeichen dafür, dass viele Opfer wussten, was mit ihnen geschah, aber nicht in der Lage waren, es zu stoppen. Viele nahmen sich das Leben, bevor der Wahnsinn überhand nahm, in einem Versuch ihr Schicksal zu umgehen.

Noch andere versuchten den Makel auf Saidin zu umgehen. Aber es gab nur drei Wege, das zu tun. Der erste war, einfach nicht die Wahre Quelle zu berühren. Während das die einfachste Antwort zu sein schien, so war es doch nahezu unmöglich. Einmal in der Nutzung der Macht ausgebildet war ein Mann, der versuchte zu vermeiden, die Quelle zu berühren wie ein Mann, der versuchte, nicht zu atmen. Die zweite Lösung bestand darin, vollständig von der Wahren Quelle getrennt zu werden. Wenige Männer waren bereit, in solch eine drastische Lösung einzuwilligen, besonders seit die Opfer der Trennung, dazu verdammt, die Quelle zu spüren, während sie sie niemals wieder berühren konnten, normalerweise kurz darauf starben.

Die dritte Lösung war, sich irgendwo zu verstecken, außerhalb der Reichweite der Einen Macht, wo man die Wahre Quelle nicht spüren konnte. Die einzigen Orte, an denen die Macht nicht funktionierte und wo man die Wahre Quelle nicht spüren konnte, waren Ogier Stedding. Wo Ogier ihre Heime bauten, waren Aes Sedai komplett von der Wahren Quelle abgeschnitten, aber ohne die Unabänderlichkeit der Abtrennung oder der verhöhnenden Gegenwart der Quelle. Innerhalb der Stedding war es, als hätte ein Aes Sedai niemals die Fähigkeit besessen, die Macht zu lenken. Somit konnte der Wahnsinn keinen Mann erreichen, der sich dort befand.

Männliche Aes Sedai begannen sich selbst für ein paar Jahre nach der Entdeckung des Makels und seiner Auswirkungen in Stedding abzusondern. Anfangs kamen sie, während sie versuchten herauszufinden wie sie den Makel umgehen oder entfernen konnten, später nur noch um zu vermeiden, wahnsinnig zu werden. Die Zahl stieg an, sobald die umfassende Zerstörung einmal begonnen hatte, als Männer versuchten zu vermeiden, das auszulösen, aber sogar beschützt von der Allgegenwärtigkeit der Wahren Quelle wuchs in denen, die sie vorher gespürt hatten, ein Gefühl von Verlust, als die Zeit verging, bis es sie zurück in die Gefahr zog. Manche Männer entschlüpfen in der Hoffnung, dass der Makel weniger geworden war, jedenfalls behaupteten sie das. Andere gaben zu, dass sie die Unfähigkeit, die Macht zu lenken, nicht länger ertragen konnten, oder sogar das Spüren der Quelle. Am Ende der Zerstörung, als alle männlichen Aes Sedai, die Zuflucht gesucht hatten, die Stedding wieder verlassen hatten, verfielen alle dem Makel. Einige Gelehrte glauben, dass diese Männer vielleicht die Zerstörung verlängert und intensiviert haben. Andere glauben, dass, indem sie sich selbst von der anfänglichen Zerstörung entfernten, sie das Desaster verringert und den Schaden auf eine längere Zeit verteilt hatten.

Viele Stedding fielen unter der Zerstörung, denn obwohl Stedding die Nutzung der Einen Macht verhinderten, waren sie nicht unverwundbar gegenüber Erdbeben. Als die Stedding sich verschoben, waren sogar die Ogier gezwungen zu fliehen. Während der Jahre der tatsächlichen Zerstörung gab es keine klaren Orte der Sicherheit, und deshalb auch keine angesiedelte Bevölkerung. Jeder wurde zu einem Flüchtling, damit beschäftigt, einfach nur für einen weiteren Tag zu überleben. Egal, wie sicher ein Ort schien, gab es doch keine Garantie dafür, dass solider Fels nicht unter denen, die er schützte, schmelzen würde wegen der Laune eines wahnsinnigen Aes Sedai.

Die großen Städte lagen in Ruinen oder von der Erde verschwunden. Die Meere hatten sich bewegt oder waren verkocht. Die Bevölkerung war nur noch ein Bruchteil ihrer früheren Größe. Die größten Errungenschaften der Menschheit waren verschwunden. Die Menschheit kehrte zu einer primitiven Existenz zurück. Viele starben, weil sie das Elend nicht ertragen konnten. Es war am schwersten für die Ogier, die an die Stedding gebunden waren auf eine Art, die bisher noch nicht verstanden werden kann, und sie wussten nicht länger, wo die Stedding waren. Als sie sie auf ihrem Langen Exil suchten, wurde der Bund noch stärker und das Sehnen wuchs in ihnen. Viele starben am Sehnen, bevor sie die ersten Stedding wiederfanden, und viele mehr noch, bevor genug gefunden wurden, um die Überlebenden davon zu schützen, was einst eine Rasse beinahe so zahlreich wie die Menschheit gewesen war. In dem Chaos verstreuten die überlebenden Aes Sedai die sieben Cuendillar-Siegel, die den Stollen hielten, damit nicht einer der wahnsinnigen Aes Sedai, oder sogar einer der Schattenverschworenen sie unbeschützt finden konnte. Nur ein paar Seelen wussten, wo sie versteckt waren. Später, während der Trolloc-Kriege, gingen diejenigen mit diesem Wissen verloren, und mit ihnen die Orte der Siegel.

Advertisement